WAZ - 17.2.2007 - Lokales

Dem Licht auf der Spur - 2500 Euro für Sieger
Von Daniel Freudenreich

Die Physik-AG des Grashof-Gymnasiums möchte Armand Fizeau toppen. 1849 hatte der französische Wissenschaftler die Lichtgeschwindigkeit mit einer Zahnradmethode ermittelt - brauchte dafür aber viel Platz. Bei den Nachwuchs-Naturwissenschaftlern soll das Experiment im Klassenzimmer funktionieren. Mit ihrem Versuch haben die sechs Mädchen und elf Jungen die Endrunde des "Technikpreises VDE-Rhein-Ruhr 2007" erreicht.


Unter den besten zehn Schülergruppen, die am Donnerstag ihre Projekte vorstellen durften, war auch die Mikrocontroller AG des Helmholtz-Gymnasiums mit einem erweiterten System zur Microkontrollertechnik. Für Physik-Laien: Diese Ein-Chip-Computersysteme befinden sich von Waschmaschinen über Chipkarten bis hin zum DVD-Player, um Bedienungsfunktionen zu steuern. Zusammen mit Physiklehrer Marcel Szünstein haben die Schüler Mario Hermann, Felix Droste und Stephan Westerdick bereits weitere Komponenten angeschlossen, um ihr Controller-System zu erweitern.

Einen Traum für Hausfrauen und -männer stellten die Schüler der Janusz-Korzak-Gesamtschule in Castrop-Rauxel vor: das Konzept einer vollautomatischen Sockensortiermaschine. Scannen statt Suchen lautet dort das Motto, wenn die Fußwärmer über ein Laufband in einen Drehkorb fallen, nachdem das elektronische Auge die Farbe festgestellt hat.

Das Ende lästigen Wartens und der Fahrt in die verkehrte Richtung versprachen die Technikschüler der städtischen Gesamtschule Solingen mit ihrem Fahrstuhlsystem. Und eine Gruppe der Mülheimer Willy-Brandt-Schule will mampfende Mitschüler mit Daten aus der schuleigenen Solaranlage via Flachbildschirm in der Mensa füttern.

Bei den Grashof-Gymnasiasten zählte das Experiment - weniger die Alltags-Anwendung: Mit einem Laser wollen sie einen Lichtstrahl durch die Lücke eines rotierenden Zahnrades schicken. Dahinter reflektiert ein Spiegel den Strahl. Fällt er durch eine andere Lücke, kann man die Lichtgeschwindigkeit anhand des Zahnabstandes errechnen. Weil alle Theorie bekanntlich grau ist, will die Gruppe nun die benötigten Einzelteile kaufen und prüfen, ob das Fizeausche Zahnradexperiment auch im Kleinen klappt.

Nach der Präsentation am Donnerstag erhielt jede Schülergruppe ein Startgeld von 500 Euro. Bis zum 2. Juni haben die jungen Tüftler nun Zeit, ihre Konzepte umzusetzen. Den besten drei Teams winken Preise von 2500 Euro, 1500 Euro und 1000 Euro. Mit Zahnrad und Lichtstrahl: Patricia Breu, Mareike Fliß und Moritz Brauckmann (v.l.) vom Grashof-Gymnasium demonstrierten ihren Versuchsaufbau zur Messung der Lichtgeschwindigkeit im Klassenzimmer. Foto: WAZ, Frank Vinken

Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 25. November 2007 )

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